Die Reiselust der Wikinger ist weithin bekannt. Doch oft sind die Männer aus dem hohen Norden nicht so gerne gesehen und werden nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Ob das in dem nachfolgendem Fall auch so ist, muss sich erst noch zeigen. Diese Seite beschäftigt sich mit den Reisen und Erlebnissen eines ganz speziellen Wikingers, der sich von Aquisgranum aufmachte, um die Küsten der Sorrentinischen Halbinsel unsicher zu machen.

Dienstag, 20. Juli 2010

Filmfestival

Am Sonntag wurden die Filmfestspiele in Giffoni eröffnet. Giffoni Valle Piana ist ein kleiner Ort der ca. 20 km östlich von Salerno liegt. Das Abenteuer des Tages war es dort hin zu kommen. Zunächst einmal galt es die Bushaltestelle zu finden, denn der Mann an der Auskunft erklärte mir, der Bus nach Giffoni würde nicht vor dem Bahnhof halten, stattdessen würde der Bus von der 'Rückseite' starten. Zu meinem Leidwesen musste ich feststellen, dass es keinen direkten Durchgang durch den Bahnhof oder über die Gleise gibt. So musste ich erstmal eine ganze Weile an den Gleisen entlang laufen, bis ich eine Unterführung fand, um dann auf der anderen Seite wieder in die Richtung aus der ich kam zurück zu gehen. Bei den Haltestellen angekommen verriet mir ein Blick auf die Uhr, dass ich inzwischen ca. 7 Minuten später als die geplante Abfahrtzeit war. Zu meinem unerwarteten Glück erschien dann aber ungefähr 2 Minuten später genau der Bus, den ich schon verpasst geglaubt hatte. Also nichts wie hinein und los ging die Fahrt. Wie ich nur sehr kurz darauf feststellen konnte, fuhr der Bus dann doch auch vor dem Bahnhof entlang! ... und nicht nur das, sondern, der Busfahrer hielt, entschuldigte sich kurz bei mir (ich war zu diesem Zeitpunkt noch der einzige Fahrgast) und verschwand für ca. 5 Minuten. Dann ging es weiter und an der folgenden Haltestelle, einem grossen Platz, stiegen einige Leute ein, auch ein Mann, der sich offensichtlich sehr über die Verspätung beschwerte. Das muss sich der Busfahrer wohl zu Herzen genommen haben, denn nun ging die wilde Jagd los. Wer bislang geglaubt hatte italienische Autofahrer oder Taxifahrer sind schlimm, der hat noch nicht den Bus mit diesem Fahrer geteilt. Mit bis zu 70 km/h preschten wir durch die teilweise recht schlanken Strassen der Innenstadt und nachdem wir die Stadtgrenze Salernos hinter uns gelassen hatten, da wurden auch gnadenlos PKWs überholt. Bis Giffoni, welches ich schliesslich in einem Stück erreichte, hatte der Busfahrer seine Verspätung zwar noch nicht heraus fahren können, aber ich bin mir recht sicher, dass er bis zur Endstation geschafft hat ...



Das Besondere der Filmfestspiele in Giffoni ist, die Jurymitglieder sind alle Kinder, jede Menge Kinder. Ausserdem waren die Vorstellungen an diesem Tage, zu meinem Bedauern, auch nur geschlossene Veranstaltungen (wohl schon voller Kinder ...) =(   So lehnte ich mich eine Weile an eine aufgestellte Barriere und lauschte ein wenig der Orchestermusik. Die Barriere trennte Zuschauer wie mich von dem roten Teppich, auf dem schon bald darauf ein junger Mann mit dem Namen Alessandro Preziosi entlang spalieren sollte. Natürlich kannte ich den Mann bis dahin nicht, aber viele andere der Anwesenden und vor allem auch viele junge, weibliche Gäste kannten ihn und wollten ihm nahe sein. So wurde der Platz, den zuvor niemanden interessiert hatte, sehr schnell sehr eng um mich herum. Da nahm ich dann lieber reissaus und entschloss mich dazu den Rest des Geländes und den weiteren den Ort zu erkunden. Als es dann halb acht war und der letzte Bus Richtung Salerno pünktlich kam, da hatten auf dem Gelände immer noch keine öffentlichen Aktivitäten oder Konzerte begonnen und so hatte ich auch keine Lust mehr noch weiter zu warten und trat die Heimreise an. Diese fiel dann auch sehr normal aus, nach dem relativen Reinfall vom Nachmittag.

2 Kommentare:

  1. ...verrückt diese Italiener...

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  2. ... und noch ein Tip für die nächsten Ausflüge: Wikinger reisen wohl besser mit einem Schiff und besser nicht mit dem Bus..

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