Die Reiselust der Wikinger ist weithin bekannt. Doch oft sind die Männer aus dem hohen Norden nicht so gerne gesehen und werden nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Ob das in dem nachfolgendem Fall auch so ist, muss sich erst noch zeigen. Diese Seite beschäftigt sich mit den Reisen und Erlebnissen eines ganz speziellen Wikingers, der sich von Aquisgranum aufmachte, um die Küsten der Sorrentinischen Halbinsel unsicher zu machen.

Dienstag, 24. August 2010

Mit einem blauen Auge davon gekommen ...

Gestern Abend hatte ich die grandiose Idee meinen Boden zu wischen.
Als ich mich dafür nach dem Eimer bückte ist es dann passiert. Aus einem mir nicht ganz nachvollziehbarem Grund hat mein linkes Auge auch keine Warnmeldung geliefert. Vielleicht ging es einfach zu schnell? Jedenfalls stiess ich im Ergebnis mit eben jenem Auge gegen die Ecke des daneben aufgestellten Badezimmerschranks. Autsch! Als Resultat hat sich das empfindliche Gewebe nun reichlich verfärbt. Aber ich bin nicht wirkich von dem einseitigen Make-up überzeugt, auch wenn die Farbe an sich vielleicht sogar hoch modisch sein mag. Auf jeden Fall hat sich mal wieder als sehr wahr erwiesen, dass Hausarbeit eine sehr gefährliche Angelegenheit ist.

Nachgereicht

Nachdem nun auch ein Kollege das schöne Bild aus Salerno gesehen hat, habe ich noch ein paar Freundlichkeiten darüber erfahren. Die Darstellung erfolgte (offensichtlich) nach der Vorlage eines Kartenspiels. Dabei handelt es sich um  die Karten mit napoletanischem Blatt und hier kennt man die folgenden Farben:
bastoni-Stäbe
coppe-Kelche
spade-Schwerter
denari-Gold, dargestellt als Münzen
Damit handelt es sich bei dieser Darstellung also um den 'Re di Denari', den 'König des Geldes', versehen mit dem Konterfei von Benedikt XVI. Da könnte man doch fast meinen, der 'Künstler' möchte uns mit seinem Bild eine Botschaft zukommen lassen.

Samstag, 21. August 2010

Der Patriarch




Nun habe ich es endlich mal geschafft und das Bildnis dieses Bayern für die Nachwelt aufgezeichnet. Ich fand es vor ein paar Tagen in einer Gasse in Salerno auf dem Weg ins Restaurant und möchte es Euch natürlich nicht vorenthalten ;-)

Donnerstag, 19. August 2010

Dreamgate

Letzte Nacht liefen ein paar Folgen Stargate im Fernsehen. Als ich dort zufällig rein zappte, dachte ich mir, da schau ich jetzt als Betthupferl noch ein bissl rein. Doch mich überkam eine solche Müdigkeit, dass ich einschlief. Irgendwann, mitten in der Nacht, wachte ich wieder auf und wunderte mich, warum der Fernseher denn plötzlich einen so schlechten Empfang hatte, das Bild war sehr verschwommen und nebelig. Eine leichte Panik kam in mir hoch, wie erkläre ich meinem italienischen Vermieter, wenn sein Fernseher abraucht. Doch dann wurde mir langsam klar, dass nicht der Fernseher schuld war, sondern, dass meine völlig verschlafenen Augen mir einen Streich gespielt hatten *g*

Dienstag, 17. August 2010

Reisen hat so seine Tücken

Eine Busfahrt ist doch immer wieder aufregend, besonders wenn es die Küstenstrasse entlang gehen soll. Die ist nämlich schmal und besonders kurvenreich. Auf diesen Strecken ist die Hupe des Busfahrers bester Freund, die er vor der gefühlten Halfte aller Kurven ausgiebig betätigt.
Mein sonntäglicher Ausflug führte mich nach Amalfi. Von dort wollte ich eigentlich weiter nach Ravello ... eigentlich, aber der "Bus-Tag" fing schon schlecht an. Denn da ich mich dummerweise an die falsche Bushaltestelle stellte verpasste ich den geplanten Bus und musste meine Reise eine Stunde später beginnen. Auf dem Weg, kurz vor Maiori passierte dem Busfahrer dann ein kleiner Lapsus und er streifte mit dem Heck des Busses die Front eines Autos, das schon zu weit in eine Kurve hinein gefahren war. Die Folge war erstmal stillstand und nicht nur für uns, sondern für alle nachfolgenden Fahrzeuge. Denn der Unfall versperrte beide Spuren. Also warteten wir erstmal auf die Polizei, die auch recht schnell (auf kleinen Motorrollern) eintraf. Aber scheinbar waren diese zwei jungen Polizisten mit der Situation ein wenig überfordert, denn statt die Personalien aufzunehmen und dann erstmal die Strasse zu räumen, damit der Verkehr weiter gehen kann, organisierten die beiden Kollegen erstmal sehr umständlich eine behelfsmässige, einspurige Umleitung über einen kleinen Parkstreifen. Irgendwann trafen dann die "grossen Brüder" ein, die Carabinieri. Diese schienen in Bezug auf Unfälle etwas mehr Routine zu haben und räumten und gaben dann erstmal wieder die Strasse frei. Wir Passagiere stiegen dann in einen anderen Bus, der sich mittlerweile in der Autoschlange angestellt hatte, um und konnten dann mit fast einer Stunde Verspätung in Amalfi eintreffen. Somit lag ich 2 Stunden hinter meinem Plan und beschloss dann Ravello Ravello sein zu lassen und mich stattdessen in Amalfi umzusehen.

Der Kern von Amalfi ist sehr klein und die quasi einzige Strasse, die von der Küste durch den Ort führt ist natürlich sehr touristisch geprägt. Aber nach ein paar hundert Metern enden die Geschäfte und die Strasse beginnt in Schlangenlinien das Küstengebirge zu erklimmen. An dieser Stelle fragte ich mich, wieviele Touristen wohl ihren Weg an dieser Stelle noch fortsetzen?
Mein Weg endete aber noch nicht und ich nahm eine Treppe, die vielversprechnd aussah keine Sackgasse zu sein. So gelangte ich auf eine schmale Gasse, die mich auf halber Höhe am Berg, in den hinteren des Talkessels führte, und bald schon nahm die Zahl der Häuser ab und stattdessen waren dann unter mir viele Gärten mit Zitronenbaum-Hainen zu sehen. Im letzten Zipfel des Tals war dann das Rauschen des Bachs zu hören, der wohl diese Schneise in die Bergkette gefressen haben muss. Hier gibt es keine Gärten mehr, der schmale Talzipfel ist verwildert und die Menschen, die hier einst lebten sind fort und ihre Häuser zu Ruinen zerfallen.

Nach diesem Ausflug ins "Hinterland" war es bald schon Zeit den Bus zurück nach Salerno zu nehmen. Allerdings nur laut Fahrplan. Denn dank des Feiertages "Ferragosto", der bei uns mal als Mariä Himmelfahrt gefeiert wurde und auch hier in Italien immer weniger mit Kirche, sondern immer mehr mit Feiern zu tun hat, konnte der Bus Amalfi nicht pünktlich erreichen. In Minori gab es mal wieder ein Feuerwerk, für das die Ortsdurchfahrt, welches auch die Küstenstrasse ist, gesperrt wurde. Somit startete die Rückfahrt mit über einer Stunde Verspätung. Aber damit nicht genug, denn auf dem Weg zurück staute sich der Verkehr erneut. Diesmal war es Maiori, welches die Strasse für seine Festlichkeiten gesperrt hatte. Doch auch nachdem die Sperrung aufgehoben war schleppte sich die Rückreise noch eine ganze Weile dahin, da ja nun auch viele ihre Heimreise antraten und für zusätzlichen Verkehr auf der kurvigen Strasse sorgten. Somit dauerte es insgesammt bis 2:00 h nachts, bis ich schliesslich zurück in Salerno am Piazza della Concordia war.

Immerhin bietet die Costiera Amalfitana auch bei Nacht einen schönen Anblick, wenn die Lichter leuchten. Irgendwie erinnern sie mich an leutende Girlanden, mit denen jemand freundlich die ins Meer hängenden Gebirgsäste dekoriert hat.

Dienstag, 10. August 2010

Eisenbahn

Die Bahn hat mich wieder. Diese Woche sind alle meine Mitfahrgelegenheiten im Urlaub und da hat keiner von ihnen Lust mich zur Arbeit zu fahren, komisch ;-)
Also fahre ich wieder mit dem Zug.
Als ich heute darin sass, dem regelmässigen Geräusch lauschte und die leichten Erschütterungen spürte, da fiel mir eine Geschichte von früher ein. Als ich noch ein Junge war, da lief ich mit meinem Cousin ein, zwei mal an die Gleise, um dort zu spielen. Wir legten ein paar Steinchen, Äste und auch eine Münze auf die Gleise, um zu sehen, was mit ihnen geschah. Was mir heute aber als erstes in den Sinn gekommen war, war das Vibrieren der Gleise. Denn schon eine ganze Weile bevor wir einen Zug hören oder sehen konnten, war er in den Gleisen zu spüren, wenn das leise Singen im Eisen begann.