So war es auch, jeder, der mich halbwegs verstande hat, wusste in welche Richtung ich mich wenden musste, um bei der 1870 gegründeten Pizzeria und damit einer der ältesten, anzukommen. Draussen vor der Tür fand sich eine riesige Menschenmenge, die dort wartete. Auf die Frage, wie denn das Prozedere sei, um eine kostbare Pizza zu erlangen, bekam ich folgende Erklärung:
Wer bei Michele essen möchte, der geht zunächst zur Kasse und besorgt sich einen kleinen Zettel mit einer Nummer und wartet dann bis seine Nummer aufgerufen wird, genau wie beim Arzt oder an der Fleischereitheke, nur dass es hier um einen Sitzplatz in einem Restaurant geht ... da verharren die Leute ja durchaus auch mal für einen Moment. Bei Michele aber vielleicht eher nicht.
Ehrlich gesagt habe ich mich dann aber drinnen an der anderen Schlange angestellt, um eine Pizza zum Mitnehmen zu bekommen. Dazu konnte ich aus dem Angebot aus 2 (in Worten: Zwei) verschiedenen Sorten Pizza in je zwei verschiedenen grössen auswählen: Marinara oder Margherita. Und schon nach 15 min. wurde ich bedient. In der Zwischenzeit aber wurden unglaubliche Mengen an Pizza aus dem Ofen an die Leute gebracht und für jeden Arbeitsschritt gab es eine eigene Person. Einer bereitete den Teig vor, ein Zweiter belegte ihn und beförderte ihn auf das Holzbrett des Dritten, der die Pizza in den Ofen legte. Dort stand ein Vierter
der auf die Pizzen achtete, sie drehte und wendete und schliesslich aus dem Ofen heraus gab, wo sie von der fünften Person auf den Teller oder in die Schachtel gelegt und übergeben wurden, entweder an die wartenden Take-away-Kunden, oder an den Keller, der die Pracht zum Tisch brachte. Gelohnt hat sich das Erlebnis aber auf jeden Fall, denn das Geschehen war nicht nur sehenswert, sondern das ausgelieferte Produkt war einfach zum Finger-Lecken gut.