Die Reiselust der Wikinger ist weithin bekannt. Doch oft sind die Männer aus dem hohen Norden nicht so gerne gesehen und werden nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Ob das in dem nachfolgendem Fall auch so ist, muss sich erst noch zeigen. Diese Seite beschäftigt sich mit den Reisen und Erlebnissen eines ganz speziellen Wikingers, der sich von Aquisgranum aufmachte, um die Küsten der Sorrentinischen Halbinsel unsicher zu machen.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Mandela Day

 photo mandela.jpg Das erste mal, dass ich von Mandela hörte, war noch zur Zeit meiner Berufsschule, nachdem ich dort Thiemo kennen gelernt hatte. Thiemo lernte den gleichen Beruf wie ich, nur in einem anderen, viel grösseren Betrieb. Er war das Kind zweier Welten, von deutschen Eltern, geboren und aufgewachsen in Namibia. Zu dieser Zeit stand Namibia noch unter Südafrikanischer Kontrolle und da viele junge Männer zum Kriegsdienst aufgerufen waren, beschloss Thiemo eine Lehre in dem Heimatland seiner Eltern anzutreten und so der Einberufung zu entgehen. Thiemo war bislang auch der Einzige, den ich kennengelernt habe, der 3 Staatsangehörigkeiten hat (Deutsch, Namibisch und Südafrikanisch).

Jedenfalls war er es, der mir erklärte, warum die Simple Minds auf ihrem Album "Street Fighting Years" einen Mann mit dem Namen Mandela besangen. Danach kam es mir so vor, als würde dieser Mann im Gefängnis sterben müssen, aber ich hatte mich geirrt. Nur etwa ein Jahr später wurde Mandela frei gelassen. Als ich davon im Radio hörte, rief ich Thiemo an und spielte das Lied im Hintergrund. Natürlich hatte er es schon längst mitbekommen und bereits eine Flasche Bier zu Mandelas Ehren geköpft.

Nach 3½ Jahren Lehrzeit ging Thiemo dann zurück nach Windhoek, in seine Heimat. Namibia war inzwischen unabhängig geworden und es bestand keine Gefahr mehr für Thiemo zum Militärdienst eingezogen zu werden. Später studierte er dann in Kapstadt und wir verloren uns leider aus den Augen.

Seit diesen Tagen im Jahr 1989, war Nelson Mandela, für mich, untrennbar mit meinem Freund Thiemo verknüpft. Denn erst durch ihn hatte ich von diesen Freiheitskämpfer und Giganten der Menschlichkeit gehört und so liessen Neuigkeiten rund um Mandela meine Gedanken auch irgendwie immer zu Thiemo schwenken. Es war eine Freundschaft mit kurzer aktiver Zeit, auf 3½ Jahre begrenzt, aber im Nachhinein betrachtet, erscheint mir dieser Abschnitt länger zu sein. Wahrscheinlich waren diese Jahre ein sehr prägende, persönlichkeitsbildende Zeit und nehmen deshalb eine solche Breite in meiner Erinnerung ein.

Derzeit heisst es nun Abschied zu nehmen von Nelson Mandela, einem Mann der ein Feuer entfacht hat, das immernoch brennt und weiter brennen wird, solange wir uns an ihn erinnern. Und gleichzeitig sende ich Grüsse an einen unbekannten Ort, zu einem alten Freund ...

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